Aliens in Moers: das AIR-Team auf der nimm!-Projektwoche

Das Air Team, mit Lehrerin, nimm!-Team und den Schülerredakteuren

Das Air-Team, mit Lehrerin Barbara Köhler, Helmut Bieler Wendt, Thomas Gläßer und den Schülerreportern

Moers. Aliens in Moers? Schüler und Lehrer der Hermann-Runge-Gesamtschule konnten jedenfalls am Mittwoch (8. Juni.2011) den Eindruck gewinnen, dass Außerirdische in der Schule ihr Unwesen treiben. Tatsächlich war es jedoch nur das sehr irdische AIR-Team (Alien Instrument Research-Team), bestehend aus dem Musik-Techniker Hans Joachim (Joker) und seinem Kollegen Burkhard Stangl, die den Schülern eine Art Musik zu machen zeigten, wie sie noch kaum jemand zuvor gehört hatte. Text: Thorben Allkemper, Felix Kutscha, Michael Madla. Fotos: Thorben Allkemper.

Im Rahmen des Projektes „Klangforschung mit Profimusikern“ besuchte das AIR-Team die 5. Klasse der Gesamtschule. Hier schufen sie, so Joker, aus ehemaligem „China-billig-Schrott“, wie Plastikgitarren oder Plastikkeyboards, eine ganz neue Art der Musik. Dieses Umbauen ist in der Szene als eine Art Sport auch unter dem Namen „Circuitbanding“ bekannt.

Mit dem Einsetzten von Lichtsensoren und Mikro-Chips eröffnete Joker den Kindern durch mystische und futuristische Töne eine neue Welt. Das erste Gerät, das er umbaute, war ein Omnichord. Dieses elektronische und eher langweilige Musikinstrument schraubte er kurzerhand auf und baute es um. Dabei stieß er zufällig auf einen ‚Alien ähnlichen‘ Ton. Dieses Geräusch behielt er dann bei und versuchte den Ton auch anderen Instrumenten zu entlocken.

Ein von Joker erweitertes Omnichord

Thomas Gläßer, der Organisator dieses Projektes, beobachtet das Geschehen selbst und empfand die Verwandlungen immer wieder als spannend. Er hatte das Thema Klangforschung ausgewählt, da er den Klang neben Rhythmus und Harmonie als eines der Rohmaterialien von Musik empfindet. Er möchte so die Türen zwischen der Musik und den Kindern öffnen und ihnen diese somit näher bringen.

Wie der Name „Klangforschung mit Profimusikern“ schon sagt, konnten die Kinder die neu erschaffenen Instrumente ausprobieren und den Klang erforschen. Mit diesem Projekt möchte Joker den Kindern kein Ziel setzen, sondern wie er selbst sagt: „ Die Kinder sollen sich ihre eigenen Ziele setzten“.

Joker und Burkhard spielen lieber selbst mit einem ihrer Klangspielzeuge

Nach der Erforschung des Klangs, durften die Kinder sich in Gruppen zusammen finden und sich an die „Instrumente“, die ihnen am meisten gefielen, begeben und selbst eine Geschichte mit Musikunterlegung erfinden. Dort kamen selbst die eher zurückhaltenden Schüler aus sich heraus, was vor allem die Klassenlehrerin Barbara Köhler sehr freute. „So konnte ich die Schülerinnen und Schüler mal ganz anders erleben. Sie waren viel offener und erkundungsfreudiger. So können die Kinder auf eine ganz andere Weise lernen. Das ist toll!“

„Selbst die eher zurückhaltenden Schüler/innen sind bei diesem Projekt aus sich heraus gekommen. Einfach toll!“

Auch die Schüler Dirk und Lina waren äußerst begeistert von diesem Projekt. Dirk fand es super, selbst neue Musik zu erfinden und am besten gefiel ihm das Schlagzeug-Pad. Es war vielleicht nur ein bisschen zu laut in der Klasse. Lina und Dirk wollen zwar nie beruflich Instrumente umbauen aber diesen „Workshop“ würden sie auf jeden Fall noch einmal besuchen. „Es hat uns viel Spaß gemacht“, so ihr Resümee…

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